Caddy Maxi – Warum eigentlich?

Die kurze Antwort: man kann oder will sich keinen VW Bus leisten. Für die lange Antwort: hier meine Überlegungen zum Caddy, als Kleincamper.

Am Anfang stand der Wunsch, meinen Werkstatt-geplagten Golf 4 zu ersetzen. Bei einem Besuch auf der CMT in Stuttgart (Camping Messe) konnte ich einen Maxi Komplettausbau von Reimo bewundern. Der Caddy gefiel und das Preisschild war auch einiges niedriger als bei den Bussen. Hm, also vielleicht ein Caddy? Zum Selber ausbauen?

  • Zweitwagen oder nicht?
  • Preisstabilität beim Verkauf?
  • Wunsch-Alter?
  • Wunsch-Kaufpreise?
  • Komfortbedarf?

Ich wollte vor allem meinen Golf durch ein neueres Auto ersetzen und gelegentlich campen. Mit einem T4 wäre ich im Prinzip bei meiner (alten) Golf 4 Technik geblieben. Ein T5 war zu teuer. Außerdem will man seinen geliebten Campingbus ja nicht auf der Kurzstrecke beim Einkaufen verschleißen und ein Zweitwagen kam auch nicht infrage.
Der Caddy ist erst einmal ein normales Auto, mit dem man Einkaufen geht und die Eltern besucht. Trotzdem kann er beim Camping mit kleinen Ausbauten schon richtig Spaß machen. Aber er erreicht natürlich bei weitem nicht die Preisstabilität eines gebrauchten California und als klassischer Handwerkswagen fährt er sich im Vergleich zu den meisten Pkw doch eher schwammig. Wichtig ist hier beim Motor nicht zu sehr zu sparen. Die kleinsten Ausführungen sind für Handwerker im Stadtverkehr gemacht, damit werdet ihr keinen Spaß haben.

Fazit: Der Caddy bleibt immer ein Kompromiss – aber nicht unbedingt ein schlechter.

Caddy Maxi vs. Caddy


Maxi!

Klar, man kann auch den kleinen Bruder zum Camper umrüsten. Aber wenn man nicht nur im Auto schlafen will, sondern auch Gepäck, Campinggeschirr, die Fotoausrüstung, … dabei hat und nicht ständig alles umräumen möchte, führt am Maxi kein Weg vorbei. Das Mehr an Platz merkt man allerdings leider auch beim Anschaffungspreis und bei der Parkplatzsuche. Trotzdem, ihr werdet dankbar sein!

Caddy Maxi vs. T5

Wie schlägt sich der Caddy im direkten Vergleich zum T5?

  • Busparty bei Regen
  • weniger längliche Nutzfläche
  • keine drehbaren Vordersitze

Wenig überraschend, im T5 ist mehr Platz. Der T5 mit normalem Radstand ist etwa gleich lang, etwas höher und etwas breiter als der Maxi. Aber der Caddy hat eine PKW-Schnauze, beim T5 ist die Schnauze kurz, was bei der Stauraumlänge einen gigantischen Unterschied macht. Und ein paar cm mehr Höhe und Breite sind früh am Morgen, wenn man vom Schlafsack in die Kleider wechseln will auch nicht zu verachten. Besonders nervig ist der fehlende Platz bei schlechtem Wetter. Mein umgebauter Caddy ist ein Fahrzeug zum Schlafen und Transportieren, nicht so sehr zum Wohnen. Ein paar gute Freunde mit Bus als Begleitfahrzeug sind Gold wert!

  • Zugänglichkeit beim Reparieren
  • ganz normale Reifen
  • Parkplatz Höhe

Die lange Nase hat aber auch Vorteile, der Motorraum ist wie bei den meisten PKW gut erreichbar und macht in der Werkstatt weniger Arbeit. Auch die etwas geringere Breite und Höhe können sich bei Parkhauseinfahrten und engen Gassen (hallo Italien) positiv bemerkbar machen. Und das niedrigere Gesamtgewicht, zusammen mit der relativ kleinen Reifengröße sorgt für billigen Nachschub an Schlappen (z.B. 205 55R16, nur der Lastindex ist erhöht).

Hier könnte man noch sehr viel schreiben, aber um den Rahmen des Blogposts nicht zu sprengen nur noch ein Punkt, den ich so nicht bedacht hatte: Die Bodenfreiheit. Es ist ein Auto. Wenn ihr die Straße verlassen wollt, wird das für euch viel anstrengender als mit einem Bus!

Was noch?

Es gibt natürlich noch einige Alternativen, z.B. der Touran (für mich zu wenig Platz, zu sehr Auto). Und dann soll es ja auch noch Marken neben VW geben. Stellvertretend seien hier einmal der Minicamper (Peugeot & Alpin Camper) und der Campster (Pössl auf Citroen Basis) genannt. Beide fand ich sehr interessant, aber als ich mich entscheiden musste gab es hier kaum einen Gebrauchtmarkt und keine Langzeiterfahrungen. Vielleicht beim nächsten Mal.

Fazit

Der Caddy brilliert vor allem für Gelegenheitscamper, die auf einen Zweitwagen verzichten wollen und die hohen Anschaffungskosten für einen richtigen Campingbus scheuen. Zwar muss man beim Komfort (Camping und Fahrfreude) Abstriche machen, dafür bekommt man aber für ein Auto ungewöhnlich viel Stauraum (Im Maxi ist sogar voll ausgestrecktes Schlafen bei > 180cm Körpergröße möglich!) für einen vertretbaren Preis.

2 comments

  • Ich habe schon seit 2018 einen Caddy Maxi mit 1.6er-Diesel, den ich eigentlich als Camper nutzen wollte. Nachdem ich anfangs ein paar Mal mit meinem Spar-Ausbau unterwegs war (https://www.tutonaut.de/off-topic-campingausbau-im-vw-caddy-fuer-90-euro/), kamen Frau, Kind und Hund dazu, weshalb wir jetzt einen alten 1.200kg-Caravan ziehen. Das schafft der Caddy mit kleinem Motor auch erstaunlich gut. Trotzdem will ich jetzt wieder “back to basics” und kann Dir zustimmen: Der Caddy ist in mancher Hinsicht VW-Bus und Co. deutlich überlegen. Nicht zu verachten ist: Man kommt in jedes Parkhaus und auf jeden Parkplatz (viele Küstenparkplätze haben 2m-Einfahrtsperren!). Beim Campingplatz wird er (zumindest in Frankreich) als Zelt gerechnet. Und der Verbrauch ist gegenüber einem Bus DEUTLICH geringer, mein Caddy kommt auf 7 Liter oder weniger.

    Danke für die Inspiration. Ich muss mir mal eine Box überlegen, in der auch eine Hundebox Platz findet.

  • Grillmeier Norbert

    Hallo zusammen habe vorher einen caddy mit kurzen Radstand gehabt mit dem ich auch ab und zu zum campen gefahren bin ich habe mir eine Camping Box mit lastauszug bauen lassen dann die Sitzbank umgeklappt Vordersitze vorschieben Matraze drauf Liegefläche ca 1.90 mal 1.30 seit juli 2020 fahre ich einen Transporter T5 Kastenwagen als camper umgebaut liegefläche ca 2.00 mal 1.60 man hat natürlich mehr platz im Auto aber beim fahren muss man sich etwas umstellen bei einparken oder in die waschstrasse zum beisspiel der caddy ist mehr PKW der Transporter mehr Nutzfahrzeug das merkt man auch beim fahren ansonsten beides klasse Autos eben beide echte VW

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