Peloponnes in 2 Wochen

Mit dem VW-Bus auf Peloponnes

Griechenland als Urlaubsziel stand schon ziemlich lange auf unserer Liste. Gerade die Halbinsel Peloponnes hatte es uns angetan. Um den Grund dafür zu verstehen muss man etwas ausholen. Die Art Urlaub, welche wir im Sommer machen, ähneln eher einem Roadtrip als dem klassischen, traditionellen Urlaub. Der klassische Campingurlaub sieht in der Regel vor an Ort X zu fahren, im Hotel oder auf dem Camping Platz einzuchecken und zwei Wochen später vom besagten Ort X wieder die Heimreise anzutreten.

Wir möchten bei unseren Urlauben möglichst viel herum kommen. Dies bedeutet, dass wir nach spätestens 3 Nächten weiterziehen. Meist ohne wirkliches Ziel.

Für diesen Zweck haben wir bereits einige Länder bereist. Jedoch ist es in den meisten südeuropäischen Ländern nicht ohne weiteres möglich, sich mit seinem Bulli einfach mal an den Strand zu stellen und eine Nacht zu übernachten. In vielen Fällen funktioniert das zwar, wenn man sich unauffällig verhält, man hat aber immer das Gefühl etwas Illegales zu machen. Desweiteren muss man immer damit rechnen mitten in der Nacht weg geschickt zu werden. Nicht ganz so schlimm ist es auf Peloponnes. Man sollte sich natürlich nicht ausbreiten aber wenn man die Fahrzeuge einfach mal eine Nacht irgendwo abstellt, stört sich normalerweise keiner daran. Aber auch hier gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Das einzige Problem mit Griechenland: Es ist ziemlich weit weg! Für die Anreise mit PKW/Bus benötigt man mindestens 2 bis 3 Tage. Nimmt man die Fähre zur Hilfe spart man zwar einige Kilometer, aber man braucht zeitlich mindestens genauso lange. Gestaltet man die Anreise zum Roadtrip, sollte man viel mehr Zeit als wir zur Verfügung hatten einplanen.

Hinfliegen und unten ein Auto mieten kommt für uns nicht in Frage. Wofür haben wir denn schließlich einen VW-Bus?!

Trotz lediglich zwei Wochen Urlaub haben wir uns dennoch dazu entschieden es einfach mal auszuprobieren. Da die Halbinsel in den Monaten Juli und August viel zu heiß ist ( es kann gut mal auf 40°C steigen) entschieden wir uns für den September. Wir haben die Fähre von Ancona nach Patras gebucht. Vom Bodensee nach Ancona sind es in etwa 1000 km. Es fahren zwar auch Fähren von Venedig aus, was ca. 600 km entfernt liegt, das Problem daran ist, dass die Fähre für dieselbe Strecke viel länger braucht. Wir fragten noch ein paar Leute und so wurden wir zu einer Gruppe – bestehend aus einem VW T4, einem VW polo und unserem T5.

Gezahlt haben wir für die Fähre bei Anek Lines knappe 400,00 Euro für zwei Personen, Hin- und Rückfahrt, ohne Kabine. Hätte ich keine Surfbretter auf dem Dach gehabt, hätte das Ticket lediglich 300 gekostet. So war ich allerdings über 2.20 Meter hoch.

Die Überfahrt dauerte 22 Stunden.

Ferry without cabin

Ankunftszeit war ca 15 Uhr. Wir haben uns dazu entschieden die Halbinsel gegen den Uhrzeigersinn zu entdecken. Den ersten Stellplatz hatten wir noch von zu Hause aus per Google Earth ausgesucht. Leider ist das immer so eine Sache mit den Luftaufnahmen. Dort angekommen hat sich die Zufahrt als Sackgasse herausgestellt, da ein Fluss die Weiterfahrt versperrte. Für uns jedoch kein Problem, da wir dann einem WoMo gefolgt sind, der auch mit uns auf der Fähre war. Da dies relativ abseits der Hauptstraße war, nahmen wir an, dass das Wohnmobil an einen ihm bekannten Strand/Spot fährt und verfolgten ihn kurzerhand. Die Verfolgung hatte sich gelohnt. Ein großer Parkplatz am Strand auf dem man gut Übernachten konnte.

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Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Süden. In der Nähe von Killini machten wir einen Halt um uns an einen Strand zu stellen und einen Frappé an der Strandbar zu genießen. Dieses ist quasi ein “inoffizielles” Nationalgetränk an griechischen Strandbars, hergestellt aus Nescafe Frappé, Eis und Milch mit einem Barmixer.

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Da das Wetter in der Gegend leider nicht so gut aussah, entschlossen wir uns weiter zu ziehen. Wir fuhren in Richtung Pigros weiter und suchten ab da einen geeigneten Camping Platz. Wir wurden fündig in Giannitsochori.

Hier müssen wir mal eine klare Empfehlung für den Camping Platz Apollo Village aussprechen. Es ist ein offener, schöner Campingplatz der sowohl Parzellen als auch freie Stellplätze hat. Als Sonnen- und Sichtschutz sind genügend Bäume und Büsche vorhanden und der Strand wird täglich gesäubert und von angeschwemmten Müll befreit. Was in Deutschland als Selbstverständlichkeit erscheint ist hier ein großes Problem. Wir waren bei der Ankunft sehr erschrocken über den ganzen Müll der am Straßenrad lag, durch die Gegend flog und auch im Meer umher trieb. Auch wird auf dem Campingplatz viel für den Erhalt der Meeresschildkröten getan: Nester werden abgesteckt und es gibt überall Hinweisschilder. Leider haben wir keine Schildkröte sehen können – was wohl einfach an der falschen Jahreszeit lag.

Unser nächstes Ziel war Finikounda und zwei abgelegene Strände, die nicht weit davon entfernt waren.

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Ein leichter Morgenregen zog über das Land. Wir hatten einige Kilometer vor uns und fuhren zügig los. Die Staubschicht zuvor wurde mit dem Wasser vermischt zu einer Art Seife. Und so geschah das größte Übel das man mit einem Auto im Urlaub haben kann.

Der VW T4 unserer Gruppe geriet ins Schleudern und kam von der Fahrbahn ab. Es ist nicht das erste Fahrzeug das die Leitplanke als Rampe benutzt hatte. Die Schilder und Pfosten waren auch schon lang nicht mehr im Boden verankert. Das war wohl unser Glück im Unglück. Außer einem Achsbruch und Platten hatte der Bus nur 2-3 oberflächliche Kratzer davongetragen. Er ist halt einfach “unkaputtbar”.

Wichtig: Aufgrund des Kennzeichenabkommens ist die “Grüne Karte” eigentlich nicht mehr nötig in Griechenland. Wir haben aber die Erfahrung gemacht das die Polizei darauf bestand diese von uns zu bekommen, ansonsten drohten sie mit einer Strafe von 500 €. Daher raten wir euch diese dringend mitzunehmen.

Nach dem wir die Geschichte mit der Polizei geklärt hatten, haben wir uns die Karte nachträglich per Email zukommen lassen. Danach wurde der ACE angerufen, ein netter Mechaniker aus Methoni kam vorbei um den Schaden zu begutachten und um dem Abschleppservice zur Hand zu gehen. Eine gebrauchte Achse war schnell gefunden und die Reparatur konnte beginnen. Das hieß für uns 3-4 Tage Zwangspause irgendwo in der Nähe. Wir machten uns auf den Weg zum Camping Finikes um uns etwas vom Schock zu erholen.

Dieser ist leider ein Parzellen-Campingplatz, aber die Besitzer sind sehr freundlich und der Camping Platz hat ein gutes Restaurant mit dem besten Tzaziki, das wir je gegessen haben. Ein schöner Strand ist auch direkt vor der Tür, quasi perfekt für Windsurf Anfänger. Somit hatten wir uns Beschäftigung für die nächsten Tage gesichert.

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Die Zwangspause brachte uns dazu die Stadt Finnikouda einmal näher anzusehen und uns nach einem Bootsverleih umzuschauen. Wir fanden einen kleinen Laden, der Boote vermietete und Tauchkurse gab. In Griechenland bekommt man ohne jegliches Bootspatent, Motorboote bis 30 PS. In Deutschland undenkbar. Für einen Tag haben wir mit Benzin 155 Euro bezahlt. Nach einer kurzen Bootseinweisung konnte es auch schon losgehen. Dazu bekamen wir eine sehr schöne selbst gemalte Karte. Das Abenteuer konnte beginnen.

Wir fuhren mit dem Boot erst zu den Inseln Schiza, Ay. Maria und Sapienza. Danach namen wir Kurs auf die zwei Buchten von Maranthi, die wir vorher mit dem Auto geplant hatten zu besuchen. Jedoch haben wir unseren Plan schnell verworfen, als wir die Straßenverhältnisse sahen.

Die Buchten sind wunderschön. Etwas weiter südlich der beiden Buchten machten wir an dem Strand von Toani nochmals halt, um uns den Campingplatz anzusehen. Dort tranken wir einen Frappe und machten uns auf den Rückweg um das Boot wieder abzugeben. So eine Bootstour können wir nur weiter empfehlen.

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Unser nächster Stop war wieder ein Platz den wir mit Google Maps ausgekundschaftet haben. Diesmal wurden wir glücklicherweise nicht enttäuscht. Es war ein wunderschöner abgelegener Platz direkt am Meer.

 

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Von hier aus wollten wir in Richtung Githio aufbrechen um nochmal ein paar Stunden zu windsurfen. Eine Übernachtungspause legten wir bei Velikas Beach ein.

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Von dort aus ging es über Kalamata und Sparta nach Githio, einer Stadt die sehr bekannt für ihren genialen Wind- und Kitesurf Strand ist. Wieder fanden wir einen tollen Campingplatz: Mani Beach und wurden erst einmal mit “Tsipouro” einem griechischen Schnaps begrüßt. Der Campingplatz ist für Wassersportler perfekt, man trifft Gleichgesinnte mit denen man sich austauschen und abends mal ein Bierchen trinken kann. Hier verbrachten wir unsere letzten Tage auf Peloponnes und konnten noch einige tolle Eindrücke mitnehmen. Wir empfehlen euch unbedingt das Wrack “Dimitrios” zu besuchen.

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Die Heimreise viel uns selbsterklärend sehr schwer und wir hoffen, dass wir diesen Sommer genau so viel neues Entdecken werden.

 

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Cheerio!

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9 comments

  • Tanja

    Moin Moin aus dem hohen Norden!
    Sehr nicht Blog, bin gerade erst darauf gestoßen.
    Ich habe einen T5 Transporter mit dem ich schon 3x in Greece war.
    Das erste Mal sind wir mit 4 Erwachsenen nach Idomeni, Weihnachten 2015. Trotz der heftigen Situation dort und der anspruchsvollen Supportarbeit die wir mit den Refugees gemeinsam geleistet haben, hat mich dieses Land absolut beeindruckt und ich habe mein Herz ein Stück weit verloren….
    Selbst im Winter war es wunderschön, egal ob bei 18 Grad zu Weihnachten in Thessaloniki oder ein paar Tage später bei plötzlichen -20 in Idomeni.
    Natürlich hatte ich die Möglichkeit in meinen warmen Bulli mit Standheizung zu kriechen und musste nicht im Zelt wie Tausende andere ausharren…nur, dass ich nicht falsch verstanden werde 🙁
    Ich bin dann im März 2016 nochmal mit einer Freundin hin und durchs ganze Land gereist, bis nach Korinth. Wir hatten knapp 3 Wochen Zeit und waren auch in Athen mit dem Bus. Damals haben wir journalistisch zum o.g. Thema gearbeitet, daher auch viele Fotos gemacht. Wieder hat mich dieses Land berührt. Viele Griech*innen waren sehr herzlich und solidarisch mit den mittlerweile “gestrandeten” Menschen.
    Wir haben jederzeit überall im Bus geschlafen und hatten nie Probleme. Die Autobahn von Norden nach Süden ist meist gut ausgebaut und verläuft mit teils spektakulären Aussichten. Jederzeit sind interessante Abzweigungen ausgeschildert.
    Im Juli 2016 war ich das letzte Mal mit dem Bus bisher in Greece. Damals haben wir es bis zur türkischen Grenze geschafft und uns einen day of in Kaval gegönnt. Dort geht es Serpentinen mit zig Wenden runter in eine Küstenstadt, die am Hang liegt. Typische weiße Häuser, touristisch erschlossen, aber überhaupt nicht überrannt. Sauberes Wasser, toller Strand…
    In zwei Wochen geht es endlich wieder los!
    Diesmal ab mit den Kindern und zwei Wochen Zeit für einen Roadtrip als Urlaub.
    Ich wollte die Kommentarspalte hier nicht zu spamen, hatte nur das Bedürfnis zu verdeutlichen dass Griechenland in seiner Vielseitigkeit mehr ist als ein Surferspot und unbedingt eine Reise wert ist. Gern mit Zeit in Kontakt zu den Menschen dort zu treten.
    Ich bin auf der einen Rücktour noch durch Albanien, dem Kosovo, Montenegro, Kroatien, Slowenien….Kroatien letztes Jahr 1,5 Wochen, wer näheres wissen möchte, kann gern mailen.
    Habt eine gute Zeit!

  • hans

    toller bericht,wir werden mit unseren t5 im august nach grichenland,der pelepones ist auch unser ziel
    jetzt wissen wir mehr danke

  • Hallo ihr Lieben 🙂
    Toller sehr nützlicher Artikel!
    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht mit wildcampen? Also eine Nacht wird meist geduldet?

    Haben im Sommer 3 Wochen das wunderbare Griechenland zu erkunden 🙂
    Lieben Gruß!

  • Karsten

    Hallo Team von Travel-smarter,

    super Tipps auf Eurer Seite. Gefällt mir sehr gut. Gerade bei der Technik hab ich viel Wertvolles gefunden. Macht weiter so……

    Grüße Karsten

  • Andrea Busse

    Griechenland war bisher auch bei mir eher auf der Liste der zu weit entfernten Länder. Ich höre aber immer öfter, dass der Sprung mit der Fähre gut auch in der “normalen” Ferienzeit von 3 Wochen gut zu schaffen ist. Außerdem gehört ja auch das zum “roadtrip”. Vielen vielen Dank für die tollen Bilder und den Bericht. Die Liebe zum Bulli als Reisegefährten kann ich 100%ig nachvollziehen! Gerne mehr Reisebericht, weiter so!
    LG Andrea

  • Marion

    Toller Bericht, auch mit den detaillierten Angaben und die Fotos lassen einen fast direkt in den Bulli springen und los. Genau die Art Urlaub, die wir auch lieben. Griechenland ist schon mit auf der To do-Liste, jetzt aber ein ganzes Stückchen weiter oben.
    Danke dafür. LG Marion

    • Danke für deine lieben Worte Marion!
      Wir werden im September nochmal 3 Wochen auf der wunderschönen Halbinsel verbringen und freuen uns schon darauf. Dann wird’s auch wieder neue Fotos geben 🙂

      LG Estrella

  • Coole Sache, würd ich auch gerne machen aber 14 Tage sind einfach zu kurz… Wird wohl erst in einigen Jahren soweit sein, deshalb weiterhin Kroatien. Falls ihr Montenegro auf eurem Schirm habt bitte um Infos. Freue mich auf weitere Erlebnisberichte mit tollen Fotos. lg. Silversurfer

  • Gregor Wegrzynek

    Gefällt mir sehr

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